Können Zahnimplantate auch bei einer bestehenden Parodontitis eingesetzt werden?

Zahnverlust ist für viele Menschen ein einschneidendes Erlebnis – besonders, wenn er durch eine chronische Zahnbetterkrankung wie Parodontitis verursacht wurde. In solchen Fällen stellt sich die Frage: Sind Zahnimplantate trotz Parodontitis überhaupt möglich? Oder müssen Patienten mit entzündetem oder zurückgegangenem Zahnfleisch auf festen Zahnersatz verzichten?

Die gute Nachricht vorweg: In vielen Fällen können Zahnimplantate auch nach oder trotz Parodontitis eingesetzt werden – allerdings unter bestimmten Voraussetzungen. Dieser Text erklärt Ihnen alles, was Sie über Implantate bei Parodontitis wissen müssen: von den Risiken über die Behandlungsschritte bis hin zur langfristigen Pflege.

 

Was ist Parodontitis – und warum ist sie ein Risiko für Zahnimplantate?

Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats. Sie betrifft nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch den Kieferknochen, in dem die Zähne verankert sind. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, kommt es zu Knochenabbau, Zahnlockerung und letztlich Zahnverlust. Leider ist Parodontitis weit verbreitet und betrifft in Deutschland etwa jeden zweiten Erwachsenen über 35.

Gerade weil Parodontitis den Knochen angreift, ist sie ein entscheidender Risikofaktor bei der Planung von Zahnimplantaten. Implantate benötigen einen gesunden, entzündungsfreien Knochen, um stabil einheilen und langfristig halten zu können. Zudem ist das Risiko einer sogenannten Periimplantitis – also einer Entzündung um das Implantat herum – bei Parodontitis-Patienten erhöht.

 

Wann sind Zahnimplantate trotz Parodontitis möglich?

Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation ist, dass die Parodontitis erfolgreich behandelt wurde und aktuell nicht mehr aktiv ist. Das bedeutet konkret: keine tiefen Zahnfleischtaschen, keine akuten Entzündungen und ein stabiler Knochenstatus. In vielen Fällen ist nach der Parodontaltherapie ein Knochenaufbau erforderlich, um eine feste Verankerung des Implantats zu ermöglichen.

Die Beurteilung, ob ein Implantat in Ihrem individuellen Fall möglich ist, erfolgt in unserer Klinik durch eine ausführliche Diagnostik mit digitalem Röntgen (DVT), klinischer Untersuchung und, wenn nötig, mikrobiologischen Tests.

 

Ablauf einer Implantatbehandlung bei Parodontitis-Patienten

Zunächst erfolgt die systematische Parodontaltherapie, bei der entzündetes Gewebe entfernt, bakterielle Beläge reduziert und die Mundflora stabilisiert wird. Diese Phase ist essenziell und wird engmaschig begleitet. Erst nach erfolgreicher Behandlung und einer gewissen Heilungsphase planen wir gemeinsam mit Ihnen die Implantation.

Sollte durch die Parodontitis bereits zu viel Knochensubstanz verloren gegangen sein, kann ein Knochenaufbau (z. B. mit körpereigenem oder synthetischem Material) notwendig sein. In ausgewählten Fällen nutzen wir auch spezielle Implantatsysteme, die für Patienten mit reduziertem Knochenangebot entwickelt wurden.

 

Welche Implantate eignen sich bei vorgeschädigtem Zahnhalteapparat?

Bei Parodontitis-Patienten kommen oft sogenannte kurze Implantate oder durchmesserreduzierte Implantate zum Einsatz. Sie benötigen weniger Knochentiefe und können auch bei bereits reduziertem Knochenvolumen stabil eingesetzt werden.

In Einzelfällen prüfen wir die Möglichkeit von Sofortimplantaten – also Implantaten, die direkt nach der Zahnextraktion eingesetzt werden. Diese müssen besonders gut geplant werden und erfordern eine sehr gute Mundhygiene des Patienten.

 

Wie lässt sich das Risiko für Implantatverlust minimieren?

Der Langzeiterfolg eines Implantats hängt entscheidend von Ihrer Mitarbeit ab. Eine konsequente Mundhygiene, regelmäßige professionelle Zahnreinigungen und individuelle Prophylaxeprogramme sind bei Parodontitis-Patienten besonders wichtig. Wir empfehlen engmaschige Kontrolltermine, damit eventuelle Entzündungszeichen frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

Auch eine allgemeine gesundheitliche Stabilität spielt eine Rolle: Diabetes mellitus, Rauchen und Stress beeinflussen den Verlauf einer Parodontitis – und somit auch die Erfolgsaussichten für ein Implantat.

 

Gibt es Alternativen zu Zahnimplantaten bei schwerer Parodontitis?

Falls keine stabile Verankerung durch Implantate möglich ist, beraten wir Sie gerne zu Alternativen wie Teleskopprothesen, Brücken oder kombiniert festsitzend-herausnehmbarem Zahnersatz. Auch hier achten wir stets auf Ästhetik, Funktionalität und Langlebigkeit – individuell angepasst an Ihre Situation.

 

Weitere Themen, die für Parodontitis-Patienten wichtig sind

Neben Implantaten sind auch ästhetische Rekonstruktionen, etwa mit keramischen Kronen, oder unterstützende Therapien wie Muskelrelaxans bei Bruxismus (Zähneknirschen), Teil unseres Behandlungsspektrums. Gerade Knirschen kann zu erhöhtem Druck auf das Implantat führen – durch gezielte Entspannung der Muskulatur lässt sich das Risiko deutlich reduzieren.

 

Fazit: Implantate bei Parodontitis – möglich mit der richtigen Vorbereitung

Zahnimplantate sind auch bei einer Vorgeschichte mit Parodontitis in vielen Fällen eine sichere und langfristige Lösung – wenn die Entzündung gestoppt und das Fundament stabilisiert wurde. In unserer Stadtwaldklinik für Mundgesundheit, Implantologie und Ästhetik nehmen wir uns die Zeit für eine ausführliche Diagnostik, individuelle Beratung und eine medizinisch fundierte Behandlung.

Lassen Sie sich jetzt persönlich beraten – für feste Zähne trotz Parodontitis

Sie leiden unter Parodontitis und möchten endlich wieder unbeschwert lächeln, kauen und sprechen? In unserer spezialisierten Implantat Klinik & All-on-4-Kompetenzzentrum bieten wir individuelle Lösungen – auch bei herausfordernden Voraussetzungen wie Knochenrückgang oder chronischer Entzündung.

Sie fragen. Wir antworten.

Ja, das ist in vielen Fällen möglich – vorausgesetzt, die Parodontitis wurde erfolgreich behandelt und ist nicht mehr aktiv. Eine entzündungsfreie Mundsituation und ein stabiles Knochenfundament sind entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Implantats.

Ja. Eine aktive Entzündung stellt ein hohes Risiko für Implantatverlust dar. Vor der Implantation wird die Parodontitis umfassend behandelt, damit das Zahnfleisch und der Kieferknochen stabil und entzündungsfrei sind.

In solchen Fällen kann ein Knochenaufbau notwendig sein. Alternativ prüfen wir, ob spezielle Implantatsysteme wie kurze Implantate oder das All-on-4-Konzept infrage kommen, die auch bei reduziertem Knochenangebot eingesetzt werden können.

Das hängt vom Schweregrad der Erkrankung und dem individuellen Heilungsverlauf ab. In der Regel sind einige Monate zwischen der Behandlung und der Implantation sinnvoll, um sicherzustellen, dass der Knochen stabil ist.

Ja, das Risiko für Periimplantitis – eine Entzündung rund um das Implantat – ist erhöht. Deshalb sind eine gute Mundhygiene, regelmäßige Nachsorge und professionelle Zahnreinigung besonders wichtig.

All-on-4 ist eine innovative Methode, bei der vier Implantate ausreichen, um eine komplette feste Zahnreihe zu tragen. Es eignet sich besonders gut für Patienten mit stark reduziertem Knochenvolumen, wie es nach Parodontitis häufig der Fall ist.

Regelmäßige, gründliche Zahnpflege zu Hause ist ebenso wichtig wie professionelle Prophylaxe in der Praxis. Unsere Spezialisten erstellen mit Ihnen ein individuelles Nachsorgeprogramm, um Entzündungen zu vermeiden und die Implantate langfristig zu erhalten.

Implantate gehören in der Regel nicht zur Kassenleistung. In bestimmten Fällen können jedoch Zuschüsse im Rahmen eines Heil- und Kostenplans möglich sein. Wir beraten Sie gerne zu Finanzierungs- und Teilzahlungsmöglichkeiten.

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